Über uns / Geschichte

Die mobilem gmbh ist aus einem Projekt der Gemeinde Wohlen entstanden. 

Die Gemeinde Wohlen bei Bern hat sich 1995 beim Bundesamt für Energie (BFE) als Modellversuchsgemeinde für den Grossversuch mit Elektromobilen beworben. Dieses Projekt wurde im Rahmen von Energie 2000 ausgeschrieben. Unter den über 30 Bewerbern wurde Mendrisio für diesen Grossversuch ausgewählt. Den anderen Bewerbern wurde der Status als Partnergemeinde zum Grossversuch angeboten, unter der Bedingung, dass sie ein taugliches Projekt erarbeiteten.

Sechs der ursprünglichen Bewerbergemeinden wurden in der Folge als Partnergemeinden akzeptiert, darunter Ittigen BE, Wil SG, Riehen BS, Monthey VS und Wohlen BE.

Für die Projekterarbeitung bildete sich die Arbeitsgruppe MobiLEM, welche aus organisatorischen Gründen der bereits bestehenden Genossenschaft Solarkraftwerk Wohlen (SOKW) angegliedert wurde. Seit dem Projektstart unterstützt die Gemeinde dieses Projekt mit jährlichen finanziellen Beiträgen zwischen 7’000 und 10’000 Fr. Als Gegenleistung von MobiLEM wurden in den vergangenen mehr als 10 Jahren eine umfassende Infrastruktur zugunsten umweltschonender Mobilität aufgebaut, Beratungen und Service-Dienstleistungen angeboten sowie alle Arten von e-Fahrzeugen (neu und occasion) zu günstigsten Preisen vermittelt. Nicht zuletzt profitiert die Gemeinde Wohlen BE durch den Beitrag des Projektes an das Gesamtkonzept ‚Energiestadt‘.

Zielsetzung

Die Arbeitsgruppe MobiLEM führte die
Projektarbeit mit folgenden Schwerpunkten durch:

  • Förderung der Leicht-Elektromobile (LEM) als Ergänzung zum öffentlichen Verkehr, in Verbindung mit der solaren Stromerzeugung (Solarkraftwerk Wohlen)
  • Beratung, Verkauf und Wartung von E-Bikes, E-Scootern und leichten E-Fahrzeugen
  • Testen von neuen Lithium-Batterien unter Anwendung des Batteriemanagementsystems BMS
  • Förderung und Bereitstellung der nötigen Infrastruktur: Parkplätze und Tankstellen (Park&Charge) in Gemeinde und Region
  • Zusammenarbeit innerhalb der Arbeitsgruppe, mit Gemeinde, Solarkraftwerk, Bundesamt für Energiewirtschaft (BFE) und Kanton Bern

ehemalige Arbeitsgruppe MobiLEM

von links:
Fritz Kaufmann, Uettligen, Delegierter SOKW
Christian Leu, Oberdettigen, Projektleiter
René Borel, Säriswil, Mitglied
Kurt Huber, Innerberg, Mitglied
Peter Sommer, Hinterkappelen, Mitglied

Eine kurze Geschichte zu Christian Leu

In jungen Jahren hat er an Solar-Rennen teilgenommen. Christian Leu, Bauer im

Weiler Oberdettigen (Gemeinde Wohlen bei Bern) ist ein Solarpionier, dieses Jahr ist er 70 geworden und blickt auf eine bewegte Zeit zurück.

Im Juni 1985 beteiligte sich Christian Leu, damals 38jährig, an der 1. Tour der Sol teil, die von Romanshorn nach Genf führte. In seinem Büro hängt noch die Urkunde dieses denkwürdigen Rennens und er zeigt sie nicht ohne Stolz. Er habe sein Fahrzeug aus alten Motorradteilen zusammengesetzt, sagt Leu, „ich habe geplant, gebaut und gefahren.“ 10 x nahm Leu an der „Tour de Sol“ teil und war erfolgreich: So erreichte er 1993 mit einem selbstgebauten Hybrid-Solarfahrzeug den 1. Rang. Auch im Ausland war er mit seinem selbstgebauten Vehikel viel unterwegs, in Colmar, Frankfurt oder Paris, wo er ein Rundstrecken Rennen absolvierte. Nach der 1. Tour de Sol wurde er mit seinem Team nach Hamburg zum Norddeutschen Rundfunk eingeladen, 1987 ging’s nach München, wo sein Solarfahrzeug im Film „die zärtlichen Chaoten“ mit Thomas Gottschalk einen Auftritt hatte.

„Die 80- und 90er waren eine bewegte Zeit“, sagt Leu und blättert in seinem Ordner und dem dicken Fotoalbum. Unzählige Presseberichte sind erschienen über den Solar- Pionier, selbst in China und Japan waren seine Solar Konstruktionen ein Thema

Leu war einer der ersten in der Gemeinde, der auf seinem Scheuendach 1987 eine Solaranlage baute und sie später erweiterte. 1992 kam er in den Gemeinderat von Wohlen, wo er das Departement Verkehr und Energie leitete. Sein ehrgeiziges Ziel war es, die Elektromobilität zu fördern und er setzte sich dafür ein, dass Wohlen beim Grossversuch für Elektrofahrzeuge in Mendrisio, initiiert vom Bundesamt für Energie, als Partnergemeinde ausgewählt wurde. 1996 gründete er die Arbeitsgruppe „Mobilem“ (leicht elektrische Mobilität), die regelmässig in der Gemeinde Ausstellungen mit Elektro-, Gasfahrzeugen und auch Elektrobikes organisierte. Schwerpunkt der Arbeitsgruppe waren

– Förderung der Leicht-Elektromobile (LEM) als Ergänzung zum öffentlichen Verkehr, in Verbindung mit der solaren Stromerzeugung (Solarkraftwerk Wohlen)

– Beratung, Verkauf und Wartung von E-Bikes, E-Scootern und leichten E-Fahrzeugen

– Testen von neuen Lithium-Batterien unter Anwendung des Batteriemanagementsystems BMS

– Förderung und Bereitstellung der nötigen Infrastruktur: Parkplätze und Tankstellen (Park&Charge) in Gemeinde und Region

– Zusammenarbeit innerhalb der Arbeitsgruppe, mit Gemeinde, Solarkraftwerk, Bundesamt für Energiewirtschaft (BFE) und Kanton Bern

2008 verlieh Wohlen der Gruppe Mobilem den Wohlener Hecht, ein Anerkennungspreis für besondere Verdienst in der Gemeinde. Geehrt wurden neben Initiant Leu auch die Gründungsmitglieder Rene Borel, Kurt Huber, Fritz Kaufmann, Peter Sommer und Wilfried Schmidt. Die Arbeitsgruppe wurde nach 20 Jahren aufgelöst.

Heute ist es ruhiger geworden um den Bauer Christian Leu. Er ist pensioniert und hat 2013 den Hof seinem jüngsten Sohn übergeben und wohnt jetzt im Stöckli. Aber aktiv und unternehmungslustig ist Leu immer noch. Auf seinem Hof führt er den Verkauf der Flyer

E- Bikes weiter, deren Vertretung er von 10 Jahren übernommen hat. Und er hat viel zu tun. Das Geschäft läuft gut, so dass er nun eine GmbH gegründet hat. In den ersten Jahren habe er drei bis vier Stück verkauft, sagt Leu, im vergangenen Jahr waren es gegen 70.

Er bietet in seiner Werkstatt einen guten Service an. Wichtig sei vor allem die Beratung, erklärt er, der seine Flyer Bikes auch für Probefahrten zur Verfügung stellt.

Jetzt hat Leu auch mehr Zeit für Ausflüge und Reisen, so war er u.a. an der Expo in Mailand, aber am liebsten sei er sportlich mit dem Flyer unterwegs. Er gehe gern mit seiner Frau ins Oberland, mit dem E-Bike nach Grindelwald, von dort auf die Grosse Scheidegg und dann auf Velowegen zum First.

Urs J. Huber